Habt ihr schon mal aus Versehen einen Wollpullover zu heiß oder zu rabiat gewaschen?
Dann habt ihr auf die harte Tour gelernt, warum bei Wolle die Pflegehinweise richtig wichtig sind.
Das gute Stück kam aus der Waschmaschine sicher deutlich geschrumpft, verfilzt und gar nicht mehr dehnbar. Ihr habt es höchstwahrscheinlich an ein Kind verschenkt oder gar entsorgt.
Das Verfilzen ist tatsächlich nicht mehr rückgängig zu machen, dafür hat man dann ein Stück Walkstoff - nur eben nicht mehr in der richtigen Größe :)
Aber warum passiert das mit Wolltextilien?
Das liegt an der Struktur der Wollfaser, man kann sie sich ein wenig so vorstellen wie ein Pangolin, auch Tannnezapfentier genannt. Der kleine Dschungelbewohner ist komplett von Schuppen bedeckt - auch die Wollfaser ist außen schuppig. Reine Wolle ist ein Naturmaterial und besteht zum Großteil aus Faserproteinen, den Keratinen. Werden ihre Fasern mit Druck und unter Wärme gegeneinander gerieben, schieben sich die Schuppen ineinander, während die Faser sich zusammenzieht. Bei Filz ist daher die einzelne Masche gar nicht mehr zu erkennen.
Der Walk-Effekt kann euch übrigens sogar bei rabiater Handwäsche passieren, daher empfehlen wir in unseren Pflegehinweisen auch, heftiges Kneten oder Rubbeln zu vermeiden.
Lest also lieber noch einmal nach, bevor ihr mit dem Waschen loslegt, denn auch die Zutaten sind entscheidend …