In über zehn Jahren Markengeschichte haben wir bisher nur einmal unsere Verkaufspreise an die steigenden Produktionskosten angepasst, und zwar nur für die Mützen.
Diese punktuelle Preisanpassung ist zwei Jahre her – seitdem ist viel passiert.

Corona, Suezkanal, Containerstau, Ukraine, steigende Inflation, …  Stichworte, die den komplexen Zusammenhängen nicht gerecht werden, aber inzwischen häufig als schlichte Begründung für Preiserhöhung funktionieren sollen.
Entscheidend ist: Auch wenn wir lokal und selbstbestimmt produzieren, sind wir Teil der globalen Wirtschaft. Auch wenn wir vieles anders machen als die Textilbranche, lange Beziehungen zu Zulieferern und Partnern pflegen, oft erfinderisch sind und vieles selbst umsetzen können - die Rechnungen, die bei uns in der Buchhaltung ankommen, werden kontinuierlich höher. Nicht erst seit zwei Jahren, aber zuletzt besonders deutlich. Und anders als noch im Frühjahr gehofft, scheint sich diese Tendenz nicht zu beruhigen.

Unsere Verkaufspreise sind “auf den Punkt” berechnet, nach Aufwand und Material. Sie enthalten keine Rabatt-Margen, um reduzieren zu können, denn diese Art von “Kaufanreizen” lehnen wir ab. Hier unterscheiden wir uns deutlich vom Einzelhandel. Gerade die Bekleidungsbranche zeichnet sich durch “kreative” Preisgestaltung und Rabattschlachten aus – bei häufig fragwürdigen Lieferketten. Dass wir weder in der Produktion noch im Materialeinkauf oder bei den Lohnkosten sparen wollen, müssen wir nicht mehr lange erklären. Auch das ist in der Textilbranche durchaus üblich: Naturfasern werden einfach durch günstigere Mischfasern ersetzt, Produktionsprozesse zulasten der Qualität geändert oder der Service reduziert und automatisiert. Nichts davon kommt für uns infrage. Das bedeutet, dass wir keinen Spielraum in der Preisgestaltung haben.

Und weil wir die Strickerei Siegel auch im 74. Jahr ihres Bestehens noch lange nicht aufgeben oder abwickeln wollen, schon gar nicht, nachdem RYMHART zur Hauptmarke und zum Flaggschiff geworden ist, passen wir die Preise jetzt an.
Auch dieser Vorgang wurde bei uns reiflich überlegt, diskutiert und geschieht mit Bedacht. Im Mittel werden alle Verkaufspreise ab dem 01.08.2022 um etwa 10 % steigen. Unsere Kunden können sich jedoch weiterhin sicher sein, dass es sich um reelle Preise handelt, die uns ein gesundes Bestehen sichern und ihnen gleichbleibende Qualität und gewohnt persönlichen Service garantieren.