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Geschichten

Die Strickerei Siegel und die Gemeinwohlökonomie

Die Strickerei Siegel und die Gemeinwohlökonomie

Unsere erste GWÖ-Bilanz liegt vor

Sinnhaftigkeit ist Karl-Frank Siegels Wort, wenn er beschreibt nach welchen Grundsätzen er die Strickerei führt. Unbedingtes Wachstum auf Kosten von Umwelt, Mitarbeitern und Zulieferern lehnt er ab und macht damit vieles anders, als es die wachstumsverliebte Marktwirtschaft vorzugeben scheint. Als er 2017 das Konzept der Gemeinwohlökonomie entdeckte, fand er seine Werte und Ansprüche darin wieder. Das Modell beschreibt ein Wirtschaften nach den Grundsätzen der Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung.

So fiel ihm die Entscheidung nicht schwer, den Betrieb einer GWÖ-Bilanzierung zu unterziehen, wie bereits in unseren FAQs beschrieben. Ein Jahr und viele gemeinsame Treffen mit der GWÖ-Peergroup später liegt nun die erste Gemeinwohlökonomie-Bilanz für die Strickerei Siegel vor: Eine detaillierte Betrachtung aller Unternehmensbereiche und ihrer Auswirkung auf ihre sogenannten Berührungsgruppen: Finanzpartner und Mitarbeiter der Firma ebenso wie Kunden, Lieferanten und das gesellschaftliche Umfeld.

Eine GWÖ-Bilanz ist kein Siegel

Anders als viele Zertifizierungen und Siegel, die es am Markt gibt, legt die GWÖ-Bilanz den Fokus nicht nur auf einzelne Aspekte der Produktion sondern betrachtet den Betrieb und seine Wertschöpfungskette als Ganzes und dabei auch als Teil der Gesellschaft. Es geht nicht darum, ein teures Siegel mit Außenwirkung zu erhalten, das automatisch die Produkte aufwertet, weil es sich selbst entsprechend vermarktet.
Die einjährige, gemeinschaftliche Arbeit mit der Gruppe hatte viel mehr das Ziel, den Blick nach innen zu richten und im Rahmen einer sorgfältigen, ehrlichen und realistischen Bestandsaufnahme Transparenz zu schaffen.

Messbarkeit und Punktesystem einordnen

Die GWÖ arbeitet im Sinne der allgemeinen Messbarkeit mit einer Bewertungsmatrix, deren Ergebnisse in einem Punktesystem abgebildet werden.

Da dieses System auf ganz unterschiedliche Institutionen und Unternehmen anwendbar sein muss – Produktions- wie Handels- oder Logistikunternehmen, Banken, Vereine oder Bildungseinrichtungen – entstehen entsprechend unterschiedliche Ergebnisse der einzelnen Bereiche. So kann beispielsweise ein Start-up von Anfang an auf ökologische Energieressourcen setzen, hat aber nicht die Möglichkeit, Spenden zu tätigen. Bei der Strickerei Siegel wirkt sich die Marke Rymhart, die ja von Anfang an der Nachhaltigkeit verpflichtet war, positiv auf mache Bewertungsgruppen aus. Da der über 70 Jahre alte Produktionsstandort und die Art wie wir arbeiten, inzwischen in Deutschland fast einzigartig ist, das Thema 'Solidarität zu Mitunternehmen' somit schon allein dadurch geringer bewertet wird, dass es kaum welche gibt.

Dies zum Verständnis, dass das Ziel der Gemeinwohlökonomie-Bilanz nicht primär das Erreichen einer hohen Gesamtpunktzahl ist. Für die Strickerei Siegel hat die GWÖ-Bilanz den Charakter einer sehr umfassenden Bestandsaufnahme. Sie schafft ein Bewusstsein für den Weg, auf dem der Betrieb sich befindet und bietet eine messbare Grundlage, um gezielt Perspektiven und nächste Schritte zu entwickeln. Seit dem Berichtsjahr 2018 hat sich schon wieder viel getan – motivierend ist die Gewissheit, auf einem guten Weg zu sein.


Unsere GWÖ-Bilanz für das Jahr 2017/18
ist hier als PDF hinterlegt.

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