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Butter bei die Fische

Greenwashing

Greenwashing

Greenwashing als Marketing-Trick 

„Aus Meeresplastik“, „Jetzt mit Bio-Baumwolle“ „nachhaltig produziert“ so werben Produkte seit einiger Zeit um Aufmerksamkeit.

Fast Fashion-Artikel schmücken sich mit Etiketten in der Optik früherer Recycling-Papiere, auf vermeintlich unbehandeltem Karton wird das versprochen, was der Verbraucher wünscht: unbeschwerter Konsum, aber bitte mit gutem Gewissen. 

Dass Herstellung und Inhaltsstoffe der Lebensmittel und Bekleidungsstücke, die so günstig und immer wieder neu auf uns warten, nicht wirklich mit den Grundsätzen von Umwelt- und Klimaschutz vereinbar sind, ist inzwischen im Bewusstsein der meisten Verbraucher angekommen. Deshalb die Einkaufsgewohnheiten zu ändern, ist aber vermeintlich nicht nötig, denn der Einzelhandel hat ja jetzt auch Bio-Baumwolle im Angebot, nimmt Altkleider an oder spendet an Umweltprojekte.
 

Dann ist ja alles gut - oder?
 

Informationsüberfluss verwirrt 

Die Weltmeere voller Plastik, Baumwollanbau als Monokultur nicht ohne den Einsatz von Chemie möglich, Regenwälder schwinden, Tier- und Pflanzenarten sterben, Pelzfarmen sind Tierquäler – erschreckende Fakten kann jeder Konsument inzwischen aus den Medien seiner Wahl beziehen. Zum Glück.

Konsumenten, die sich aber für eine Filterblase ohne schlechte Neuigkeiten entscheiden, können die Fakten allerdings auch ausblenden.

Wer eine bedrückende Doku gesehen hat, schaut beim nächsten Einkauf sicher häufiger nach dem Herkunftsland oder studiert die Inhaltsangaben etwas konzentrierter.

Mikroplastik, Palmöl, Bangladesch … lieber nicht?
Avocados sollte man nicht ständig kaufen, aber ein großer Textileinzelhändler wirbt jetzt mit Lederersatz aus Ananas.
Was ist denn nun wirklich ökologisch unbedenklich?
Warum ist die eine Südfrucht jetzt schuldbelastet, während die andere als Lösung daherkommt?

Fazit: Es wird zunehmend schwieriger, Zusammenhänge zu verstehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. In der Flut der Informationen wird das Wort nachhaltig, gedruckt auf einen Recyclingpapier-Anhänger, zum willkommenen Freifahrtschein für Shopper.
 

Greenwashing ist nicht ökologisch - sondern Marketing 

Der Handel reagiert auf den besorgten Verbraucher also nicht etwa mit einer grundlegenden Änderung der Produktionsmethoden, sondern mit kosmetischen Tricks, dem sogenannten Greenwashing. 

Die Zauberworte ‚Bio‘ und ‚Nachhaltig’ auf Verpackungen und Etiketten in Öko-Optik beruhigen das Gewissen und erleichtern die Auswahl im Überangebot. Wofür sie wirklich stehen, bleibt im Moment der Kaufentscheidung erstmal offen. Eine aufwändige Recherche nach dem Kaufrausch ist eher unwahrscheinlich - die Strategie funktioniert. 

Verbraucherschützer und Umweltverbände kritisieren diese Form des Marketings als Vorspiegelung falscher Tatsachen. Ein geringer Anteil von Bio-Baumwolle, deren Verarbeitung schon nicht mehr Bio ist, ändert wenig an der Überproduktion des anbietenden Händlers. Wenn eine Plastikflasche auch recycelte Anteile aus Meeresmüll enthält, ist sie immer noch eine weitere Plastikflasche und das Ursprungsproblem wird nicht annähernd gelöst. Auch die Tatsache, dass ein paar Cent eines Einkaufs an eine Tierschutzorganisation gespendet werden, macht das Herstellungsverfahren nicht ökologischer.
 

RYMHART misst sich an den eigenen Ansprüchen 

Wir bei RYMHART haben es in gewisser Weise leicht, weil wir nicht unter dem Druck stehen, Fakten vertuschen zu müssen oder Gewissen zu beruhigen. Als regionaler Produktionsbetrieb, mit der Wahl unseres Rohstoffs und dem direkten Vertrieb machen wir bereits vieles 'von Natur aus' anders und in diesem Kontext besser.

Die Dinge, die es auch bei uns zu verbessern gilt, verfolgen wir aus eigenen Anspruch, und nicht aufgrund einer Marketingstrategie. Dabei bleiben wir transparent und gaukeln niemandem vor, dass es einfache Antworten auf komplexe Herausforderungen gäbe. 

Anstatt für ferne Regenwälder zu spenden, achten wir nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie auf den Einfluss, den unser Wirtschaften direkt auf alle Beteiligten vor Ort hat. Der vergleichsweise höhere Anschaffungswert unserer Produkte wird durch eine vielfach längere Lebensdauer mehr als ausgeglichen.
 

Eigentlich ganz einfach - könnte man meinen.
 

Butter bei die Fische: Unsere Kunden können uns alles fragen und tun das auch, also appellieren wir an sie: Fragt auch die anderen Händler!
Kauft dort, wo ihr einen Ansprechpartner findet - vertraut einem Menschen, nicht einem leeren Versprechen.
Denkt einen Moment nach, informiert euch - es lohnt sich.
 

Unsere Empfehlung zum Weiterlesen: Einen ausführlichen Überblick zum Thema gibt der Deutschlandfunk in seinem Beitrag Zweifelhafte Nachhaltigkeit.

Auch auf Utopia finden sich immer aktuelle Beiträge zum Textilmarkt und Ökologie.
 

Bild: goir / iStock

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